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30.07.21 –
Zwei Jahre ist es her, dass die Lagerstättenwasserkatastrophe von Emlichheim in ihrem vollen Umfang öffentlich wurde. Im Juli 2019 wird durch das LBEG bekannt gegeben, dass nach Berechnungen 220.000.000 Liter giftiges Lagerstättenwasser bei der Bohrung EM 132 ausgetreten sind. Die Firma Wintershall/DEA hatte angekündigt, den Schaden zu sanieren.
Am Montag, den 26.Juli 2021, besuchte der Landtagsabgeordnete der Grünen, Volker Bajus, zusammen mit dem Grünen Kreisvorsitzenden und Bundestagskandidaten, Everhard Hüseman, und Vertretern des Grünen Ortsverbandes Samtgemeinde Emlichheim das Ölfördergebiet im Norden von Emlichheim.
„In den vergangenen 12 Monaten gab es nach den Lagerstattenwasser-Unregelmaßigkeiten an EM 132 und EM 51 auch noch weitere Zwischenfalle mit ausgelaufenen Substanzen. Derartiges lasst sich sicher nicht immer verhindern. Wir erwarten jedoch, dass die Bohrplätze nach dem neuesten Stand der Technik sind. Ein undurchlässiger Bodenbelag sowie eine Überlaufrinne mit
geeignetem Auffangsystem, wie in den Niederlanden üblich, muss auch für die älteren Bohrplätze vorgesehen werden“, erklarte Jennifer Welink, Spitzenkandidatin der Grunen fur den Rat der Gemeinde Emlichheim. „Die Aufarbeitung des Lagerstättenwasserzwischenfalls und auch die Erklärung der Ergebnisse der Messungen der LBEG an verschiedenen Bohrplätzen in der Grafschaft mit dem Nachweis von Substanzen, die nicht auf Felder und Wiesen gehören, ist notwendig. Dies sind Themen, die eine absolute Offenheit unabdingbar machen“, erklärt sie weiter.
Der Besuch fand ohne die Betreiber oder auch andere Teilnehmer aus dem Arbeitskreis zur Sanierung statt trotz direkter Anfrage durch die Grünen. „Da weder die MandatsträgerInnen der kommunalen politischen Parteien der Region, noch Vertreter der Behörden aktiv die Bürger seit letztem Jahr informieren, bleibt die aktuelle Situation im Nebel“, beklagt Holger Gosink vom Grünen Ortsverband Emlichheim.
„Es wird in den Medien berichtet, dass die Sanierung läuft, aber ohne die Erklärung , was darunter zu verstehen ist und wie der Fortschritt ist. Wir hätten heute gerne gefragt, wie der exakte Stand ist. Wie viel Lagerstättenwasser konnte bisher konkret aus dem Erdreich zurückgefördert werden? Wohin wird die rückgeförderte Substanz gepumpt, wo wird sie wieder eingepresst? Was ergeben neueste Messungen über das Ausmaß des Schadens? Läuft die Sanierung nach Plan? All diese Fragen bleiben in wünschenswerter Exaktheit bisher unbeantwortet. Hier könnte besonders das Unternehmen Wintershall/DEA durch Offenheit verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen“, betont Everhard Hüseman.
„Die Ölförderung gibt es in Emlichheim schon seit über 75 Jahren. Sie ist ein Teil von Emlichheim. Genauso wie manche andere ortsansässige Industrie und die intensive Landwirtschaft wollen wir die nicht stoppen. Wir wollen sie erhalten unter den Gesichtspunkten der Verträglichkeit. Dazu gehört vor allem eine transparente und offene Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, der Politik und Bürgern“, sagte der Sprecher des Ortsverbandes, Erich Gülzow.
Volker Bajus ergänzt dazu: „Öl als Kraftstoff zu verbrennen, ist nicht nachhaltig und hat wegen der Klimakrise auch keine Zukunft. Da müssen wir schrittweise so bald wie möglich aussteigen. Als Grundstoff für Werkstoffe werden wir den Rohstoff aber noch viele Jahre benötigen. Dafür sollte sauber gefördertes Öl aus Niedersachsen verwendet werden, keine Ölimporte aus Ländern mit
niedrigen Umweltstandards und fragwürdiger Menschenrechtslage. Die Umweltauflagen dürfen natürlich nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen regelmäßig extern überprüft werden. Der Ankündigung der Landesregierung einen „Bohrloch TÜV“ einzuführen müssen jetzt endlich Taten folgen.“
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