Podiumsdiskussion zur Zukunft der Energieversorgung in Nordhorn

„Wir freuen uns, dass so viele sich über das Thema informieren wollen“, begrüßte Mathias Meyer-Langenhoff, Mitorganisator und Sprecher der Gruppe SPD/Grüne/Linke fast 60 Gäste im Mehrzweckraum der Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales. Dr. Michael Angrick als Geschäftsführer des kommunalen Energieversorgers und Dr. Andreas Piepenbrink, Chef der Firma E3/DC aus Osnabrück und Stromspeicherspezialist sowie der SPD-Fraktionsvorsitzende Harald Krebs im Rat der Stadt Nordhorn und Christian Beike, Energieexperte der Grünen im Rat der Stadt Nordhorn, sorgten für einen interessanten Abend.

Zunächst eröffnete Dr. Angrick mit der Vorstellung des Unternehmens NVB als lokalem Energieversorger und Netzbetreiber. U.a. erklärte er, dass die NVB über ein Stromnetz von 3400 km Länge mit einer Netzlast von 75.000 kw verfügten. Der Anteil erneuerbarer Energien betrage 62%, die Installation von PV-Anlagen sei erheblich gestiegen, auch die Zahl der Wärmepumpen, doch sei sie im Vergleich mit etwa 30.000 Gaskunden immer noch klein. Insofern sei seiner Ansicht nach eine Angst vor negativen Auswirkungen auf das Stromnetz unbegründet. Zudem bremse die derzeitige Lieferkettenproblematik den weiteren und schnelleren Ausbau. Dr. Andreas Piepenbrink, Gründer und Geschäftsführer des Speicherherstellers E3/DC in Osnabrück, der zweite Referent des Abends, erläuterte, wie wichtig vor allem eine Technik auf Basis regenerativer Energien sei, mit der man im Vergleich dreimal mehr Energie spare als mit Gas. Insbesondere die Photovoltaik gebe nahezu allen Bürgern und Unternehmen die Chance, aktiv die Energiewende zu betreiben und zugleich für ihre Zukunft vorzusorgen. Seine These lautete, die Photovoltaik hebe die Sektorengrenzen der alten Energiewelt radikal auf und verknüpfe die „Stromwende“ mit einem grundlegenden Wandel in der Wärmeversorgung und der Mobilität. Energieerzeugende Gebäude müssten zum Standard werden. Dass damit enorme Investitionen verbunden seien und derzeit der Ausbau nicht schnell genug vorangehe, sei bedauerlich und habe seine Ursache u.a. in den unterbrochenen Lieferketten und einem fehlenden Ausbauplan. In der anschließenden Diskussion, die Harald Krebs und Christian Beike moderierten, wurden verschiedene Themen angesprochen. So ging es u.a. um die Frage einer Umrüstung der Energietechnik bei alten Bestandsbauten. Piepenbrink und Angrick stellten gemeinsam fest, es sei aus ihrer Sicht notwendig, zunächst in aktive Technik und erst dann in eine Dämmung des Hauses zu investieren. Die Stabilität des Stromnetzes wurde mehrfach angesprochen. Hier verwies insbesondere Angrick darauf, wie wichtig für eine Absicherung und Planung valide Daten seien, die eine Übersicht über die Anforderungen an das Netz gewährleisteten. Was die energetische Versorgung Nordhorns im Jahr 2030 angehe, so vertraten beide Experten die Ansicht, dass man davon ausgehen müsse, für eine definierte Übergangszeit sowohl Gas als auch Wasserstoff zu benötigen. Grund: Nicht alle könnten mit PV-Anlagen eigenen Strom  erzeugen, zudem fehle es noch immer an einem schlüssigen Plan, wie man die Energiewende finanzieren und letztlich auch organisatorisch bewerkstelligen wolle. Es sei notwendig vor Ort einen eigenen Weg zu finden, dazu zählten z.B. Heißwassertürme, Photovoltaik auf Parkplätzen oder auch Geothermie. Technisch sei in jedem Fall Vieles machbar.

Reparatur-Café fällt aus

Ein weiteres Mal müssen wir das Reparatur-Café in den BBS Gesundheit und Soziales Am Bölt absagen. Der Termin wäre eigentlich am 12. Dezember, also wie immer am zweiten Samstag des Monats, gewesen. Die Bedingungen haben sich leider nicht verändert. Wir hoffen auf einen Neustart im kommenden Jahr und visieren den 16. Januar an, weil der 9. Januar noch in den Ferien liegt. Also haltet uns die Treue. Sobald es die Infekionszahlen wieder zulassen, geht es wieder los.

GRÜNE Nordhorn: Nachrichten

Grüne fordern KFW40+ Standard für Baugebiet Oorde-Süd

25.04.21 –

Angesichts der Klimaveränderung ist die klimaschonende Entwicklung eines neuen Baugebietes eine selbstverständliche und unverzichtbare Anforderung an die Kommune und an Bauwillige. Der Kfw40plus-Standard garantiert im Vergleich zu einem nach den vorgeschriebenen Minimalstandard der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) erbauten Haus nicht nur einen um 60% niedrigeren Primärenergiebedarf und einen um 45% besseren baulichen Wärmeschutz, sondern ermöglicht mit der PV-Anlage und dem Batteriespeicher jedem Bauherrn auch die Gelegenheit den CO2-Rucksack, den er mit dem Bau des Hauses geschultert hat, durch die Produktion von Strom im Laufe der Nutzung wieder abzuarbeiten und dabei langfristig deutlich zu sparen. Zudem kann mit dem erzeugten Strom die Warmwasserversorgung und die Heizung des Hauses durch eine Wärmepumpe erfolgen. Aus ökologischer Sicht ist daher die Bauausführung im Kfw40plus-Standard nach heutigem Stand der Bautechnik unverzichtbar.

Die Förderung durch Bund und Land – bis 120.000 € Kredit mit bis 30.000 € Tilgungszuschuss pro Wohneinheit und einem 40prozentigen Investitionszuschuss für den Batteriespeicher – federn die höheren Baukosten deutlich ab. Diese Förderung und die über die Jahre hinweg akkumulierende Einsparung bei den Energiekosten sprechen auch aus ökonomischer Sicht für diesen Standard. Um eine gute soziale Mischung in dem Baugebiet zu gewährleisten, sollen einkommensschwächeren Familien beim Grundstückskauf durch eine zusätzliche Förderung unterstützt werden.

Durch diese ökologisch und ökonomisch sinnvolle  Verbindlichkeit bei dem Energiestandard kann in diesem Baugebiet auf das Verlegen eines Gas- oder Wärmenetzes und die entsprechende Abnahmepflicht bei einer zentralen Nahwärmeversorgung, verzichtet werden. Dies spart langfristig Infrastrukturkosten. Außerdem entfällt das Verbot von zusätzlichen Wärme- und Komfortquellen wie Pelletöfen, Kamine etc.   

Deshalb lautet unser Beschlussvorschlag für den kommenden Stadtentwicklungsausschuss: 

Die Förderung durch Bund und Land – bis 120.000 € Kredit mit bis 30.000 € Tilgungszuschuss pro Wohneinheit und einem 40prozentigen Investitionszuschuss für den Batteriespeicher – federn die höheren Baukosten deutlich ab. Diese Förderung und die über die Jahre hinweg akkumulierende Einsparung bei den Energiekosten sprechen auch aus ökonomischer Sicht für diesen Standard. Um eine gute soziale Mischung in dem Baugebiet zu gewährleisten, sollen einkommensschwächeren Familien beim Grundstückskauf durch eine zusätzliche Förderung unterstützt werden. Durch diese ökologisch und ökonomisch sinnvolle  Verbindlichkeit bei dem Energiestandard kann in diesem Baugebiet auf das Verlegen eines Gas- oder Wärmenetzes und die entsprechende Abnahmepflicht bei einer zentralen Nahwärmeversorgung, verzichtet werden. Dies spart langfristig Infrastrukturkosten. Außerdem entfällt das Verbot von zusätzlichen Wärme- und Komfortquellen wie Pelletöfen, Kamine etc.   

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